Im Jahr 2024 betreute ein Hausarzt in Deutschland rein rechnerisch mehr als 1.200 Menschen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Der sogenannte Versorgungsgrad wird berechnet, indem die Zahl der Hausärzte ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl gesetzt wird. Seit Jahren bleibt dieser Wert nahezu konstant. 2014 lag er bei 1.266; 2024 bei 1.264 Personen pro Hausarzt.
Die Versorgungslage unterscheidet sich deutlich zwischen den Bundesländern. Besonders hoch lag die Zahl der Patienten pro Hausarzt in Brandenburg (1.436), Bremen (1.369) und Niedersachsen (1.356). Deutlich günstiger war die Situation in Bayern, wo ein Hausarzt im Schnitt 1.114 Menschen versorgte - bundesweit der niedrigste Wert. Auch Hamburg (1.118) und Mecklenburg-Vorpommern (1.149) lagen unter dem Durchschnitt.
Obwohl die Arztzahlen leicht gestiegen sind, hat sich die Versorgung pro Kopf kaum verbessert. 2024 gab es in Deutschland rund 66.100 Hausärzte, das sind 3,4 % mehr als zehn Jahre zuvor. Der Anteil der Hausärzte an allen praktizierenden Medizinern lag bei 15,1 %. Grundlage der Statistik ist eine Definition, die neben Allgemeinmedizinern auch Internisten ohne Spezialisierung sowie praktische Ärzte umfasst.
Eine zentrale Herausforderung bleibt die Altersstruktur in der Ärzteschaft. Rund 41 % der Hausärzte waren 2024 bereits 60 Jahre alt oder älter, knapp jeder Fünfte sogar über 65. Dagegen waren nur 7,7 % jünger als 40 Jahre. Am stärksten von einer eher älteren Ärzteschaft geprägt sind Rheinland-Pfalz, das Saarland und Bremen. Am niedrigsten ist der Anteil in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Hausarztpraxen werden in Deutschland überwiegend als Einzelpraxen betrieben. 2023 lag deren Anteil bei 67,5 %, während 32,5 % Gemeinschaftspraxen waren. Die Einnahmen der Praxen stammten zu 83,5 % aus Kassenabrechnungen, während Privatabrechnungen und sonstige Tätigkeiten 16,5 % ausmachten.
Hinweis: Trotz noch stabiler Versorgungszahlen droht ein Engpass: Viele Hausärzte werden in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden. Vor allem ländliche Regionen mit bereits hoher Patientenzahl pro Arzt könnten dadurch unter Druck geraten. Die Frage der Nachwuchssicherung, neuer Versorgungsmodelle und Entlastung durch Teamarbeit wird daher für die Zukunft entscheidend sein.